latein-prime-loesungen
  Lektion 23
 
C. Plinius grüßt seinen Sura. Ich frage dich: Glaubst du, dass es Gespenster gibt? Ich freilich werde immer wieder von erstaunlichen Geschichten bewegt und erschreckt Wirst auch du durch solche Geschichten beunruhigt und von Angst ergriffen? Unglaublich ist, was ich nun erzählen werde. In alten Zeiten gab es in Athen ein großes, aber berüchtigtes Haus. Denn des Nachts wurde dort das Geräusch von Eisen und Fesseln vernommen. Bald wurde auch ein unbekannter alter Mann gesehen, der Fesseln trug. Alle, die in diesem Haus lebten, behaupteten, dass die Nächte schrecklich waren. Denn sie wurden von dem Gespenst aus dem Schlaf geweckt. Immer wieder verließen diejenigen, die hier lebten, das Haus. Einst kam der Philosoph Athenodorus nach Athen. Diesem wird alles erzählt, aber er sagt: „Ich werde weder in Verwirrung gebracht noch sehr erschreckt, ja ihr werdet sogar von dem Gespenst befreit werden." Und er mietet das Haus. Er befiehlt, dass er in der Nacht allein im Haus zurückgelassen wird. Auch die Sklaven werden weggeschickt. Zuerst war Stille; danach hört er, dass Eisen und Fesseln bewegt werden. Dann sieht er das Gespenst. Dieses tritt aus der Dunkelheit hervor und gibt Zeichen. Athenodorus wird von dem unbekannten alten Mann in den Innenhof geführt, wo das Gespenst plötzlich weg ist. Am nächsten Tag befahl der Philosoph, dass diejenige Stelle aufgegraben wurde, wo das Gespenst verschwunden war. Dort wurden Knochen und Fesseln gefunden. Nachdem er die Knochen ordnungsgemäß hatte bestatten lassen, war das Haus von dem Gespenst frei. Leb wohl! Ich allerdings glaube denen, von denen solche Geschichten bestätigt werden.
 
   
 
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